ALTERSARMUT
Altersarmut heißt Leben unter sozial schwierigen und bedrückenden Lebensbedingungen. Die Betroffenen leiden besonders unter der schlechten Wohnsituation, dem mangelnden finanziellen Spielraum, sozialer Isolation und einem erhöhten Risiko zu erkranken. Das bedeutet: Betroffene können die Wohnung nicht angemessen warm halten, nicht 1x im Monat Freunde oder Verwandte einladen, sind mit Zahlungen im Rückstand, können keine unerwarteten Ausgaben tätigen und sich notwendigen Arztbesuch nicht leisten. Österreich liegt mit der Altersarmut unter dem OECD-Schnitt. Das weist auf die präventive Wirkung des Sozialstaats hin. Neue Entwicklungen dürfen aber nicht übersehen werden. Prekäre Lebensverhältnisse nehmen zu. Pflegebedürftigkeit kann zu einer Armutsfalle werden.
Das höchste Risiko, im Alter auf eine Mindestpension angewiesen zu sein, haben Frauen, selbst wenn sie längere Versicherungsdauer aufweisen, aber in ihrem Leben niedrige Einkommen mit längeren Teilzeitphasen bezogen haben. Ursachen gibt es mehrere: Niedrige Erwerbseinkommen; längere Perioden der Arbeitslosigkeit; Teilzeit, vorzeitige Erwerbsunfähigkeit; längere Krankheiten; Scheidungen; Zuwanderung im mittleren Alter, ohne dass bereits ausreichende Alterssicherungsansprüche erworben und mitgebracht wurden.